Freigegeben bereits ab 6 Jahren

Das Saalio® Iontophoresegerrät ist ein Medizinprodukt und unterliegt damit sehr strengen Prüfverfahren und Anforderungen. Wie in den Kontraindikationen auf der Produktdetailseite zu lesen ist, wurde die Saalio® Iontophorese von der Prüfstelle bereits ab einem Alter von 6 Jahren freigegeben (bitte beachten Sie die Hinweise im Reiter „Anwendung“, hier am Beispiel des Saalio® DE-Sets)

Stromstärken zwischen 5 und 15 mA werden nach einer mehrtägigen Gewöhnungsphase mit geringeren Strömen zumeist selbst von kleineren Kindern gut vertragen und aufgenommen („Es kitzelt und kribbelt!“). Die Iontophorese kann jedoch phasenweise und auch ohne Hautverletzungen vom Kind immer wieder als unangenehm empfunden werden. Je jünger das Kind, desto stoischer kann eine prinzipielle Ablehnung auch geringer Ströme ausfallen, was bis hin zu einer kompletten Ablehnung der Iontophorese als Therapieform führen kann. Denn ein Kind kann das Stromempfinden und auch die Chance zur Verbesserung des Schwitzens nur selten ausreichend realistisch einschätzen und somit auch nur schwer akzeptieren.

Wirklich schmerzhaft wird es eigentlich nur bei rissiger oder spröder Haut sowie bei Entzündungen des Nagelbetts. Diese können Sie im Bedarfsfall jedoch sehr gut und auf einfache Weise mit etwas Vaseline unterbinden (einfach dünn auf die betroffenen Hautregionen auftragen). Bei einer angepassten Hautpflege mit hochwertigen Fett- und/oder Feuchtigkeitscremes sehe ich auch bei Kindern über 6 Jahren oder Jugendlichen keinen medizinsichen Grund, was der Anwendung entgegen stehen würde.

Es gibt jedoch trotzdem ein großes Aber, denn…

Warum Kinder und Jugendliche die Iontophorese oft nicht akzeptieren

Der wichtigste Punkt bei einem relativ aufwendigen Verfahren wie der Iontophorese ist, dass der Anwender selbst den Wunsch verspürt die Therapie dauerhaft konsequent anzuwenden!

Denn bei allem gebotenen Respekt für Elterliche-Fürsorge stellen wir doch leider immer wieder fest, dass es in deren „Fremdeinschätzung“ durchaus eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt. So stellt sich im Zuge der Anwendung heraus, dass viele Kinder eigentlich gar keine Lust haben, sich anfangs täglich und später 3-4x pro Woche einer 15 minütigen Iontophorese-Therapie zu unterziehen. In solchen Fällen ist davon auszugehen, dass noch kein echter Leidensdruck vorherrscht und das Kind bzw. die Jugendliche Person mit der Situation noch ausreichend gut umgehen kann. Bitte versuchen Sie daher als Erziehungsberechtigter es zu vermeiden, dass Sie Ihre Sorgen aber auch besten Wünsche auf das Kind / den Jugendlichen projizieren.

Anstelle der Leitungswasser-Iontophorese gegen Hand- und Fußschwitzen raten ich deshalb bei Kindern bis zu 12 Jahren zu hidry® basic Antiranspirant und bei älteren Kindern und Jugendlichen auch bereits zu, noch einmal um 50 % höher dosierten hidry® max.

Tipp vom Fachmann: Sprechen Sie mit der zu behandelnden Person und erklären Sie genau, dass die Therapie einen gewissen Aufwand bedeutet und phasenweise auch unangenehm sein kann!

Eher empfindlichen Kinder muten Sie die Iontophorese bitte nicht zu, es sei denn, diese verlangen selbst nach einer Lösung (Stichwort „Leidensdruck“).

Binden Sie uns im Zweifelsfall in die Entscheidung mit ein und vertrauen Sie auf unsere Erfahrung, auch wenn wir uns gegen die Iontophorese aussprechen.

Tagging: Kindesalter, Kinder, Jugendliche, Heranwachsende, Eltern, Erziehungsberechtigte, Fremdeinschätzung, der Gute Wille