Die Leitungswasser-Iontophorese gilt als eine der schnellsten, effektivsten und schonendsten Methoden gegen übermässiges Schwitzen und Hyperhidrose. Doch wie schnell wirkt die Leitungswasser-Iontophorese, bis eine erste, deutliche Schweißreduktion zu erkennen ist?

Dies ist je nach Körperregion, Stärke des Schwitzens und Hauttyp sehr unterschiedlich. Bei täglicher Anwendung der Iontophorese zeigen sich erste Verbesserungen im zweistelligen Prozentbereich aber meist bereits nach 10 Tagen.
Bei besonders hartnäckigem Hand- oder Fußschweiß kann in vielen Fällen jedoch von Zeiträumen von 4-12 Wochen ausgegangen werden, bis das Schwitzen deutlich reduziert werden kann. Trotzdem gilt insbesondere eine Anwendung gegen Schweißhände und Schweißfüße als Spezialität der Iontophorese.

Dies liegt in erster Linie an zwei Faktoren, die sich gegenseitig positiv beinflussen:

  • der therapeutischen Wirkung des Stromes auf die Schweißdrüsen
  • der trocknende Wirkung des Wassers auf die Haut

Durch die Verkettung der Faktoren Therapiestrom + Wasser, kann oftmals eine schnellere Erstwirkung erzielt werden, als mit einem prinzipiell ähnlich wirksamen sehr hoch dosierten Antitranspirant. Dies liegt vermutlich in der Tatsache begründet, dass die Reizbarkeit des Stromes die Ausgangskanäle der Schweißdrüsen zusammen zieht und das Wasser die Haut während der Anwendung aufweicht und somit aufquellen lässt, was den Austrittweg des Schweißes weiter verengt.

Einen ähnlichen Effekt, jedoch mit einer etwas weniger schnellen Wirkung erzielt man übrigens bei der Kombination von AHC forte mit der in Apotheken frei verkäuflichen Creme Antihydral.

Kann Iontophorese das Schwitzen vollständig stoppen?

Es gibt keine physische Therapieform, die das Schwitzen zu 100 % stoppt. Die Iontophorese erreicht jedoch Werte von bis zu 98 % Schweißreduktion, was im Alltag einer gefühlt vollständigen Unterbindung des Schwitzens entspricht, so dass das Schwitzen auch nichts mehr mit einer Hyperhidrose gemein hat.

Beim Sport oder unter starkem Stress werden Sie in reduzierter Form jedoch weiterhin schwitzen, was aus gesundheitlicher Sicht auch sinnvoll ist.

Muss ich die Iontophorese regelmäßig anwenden?

Die Wirkung einer Iontophorese-Therapie ist nicht dauerhaft und somit als reversibel anzusehen. Das bedeutet, dass die Reizung (und somit die Verengung) der Schweißdrüsen wie auch die Betäubung der Nervenenden nach einiger Zeit wieder nachlassen würde.

Eine regelmäßige aber reduzierte Erhaltungstherapie (Haltetherapie, Erhaltungsphase) ist daher unvermeidlich.

Tipp vom Fachmann: Vermeiden Sie selbstauferlegten Anwendungsdruck! Wer mit der Erwartungshaltung in die Therapie geht, dass das Schwitzen „in Tagesfrist“ beseitigt sein sollte, setzt sich nur selbst unter Druck. Und dieser Stress kann das Schwitzen sogar verstärken.

Tagging: Wiederkehrend, Regelmäßig, Rhythmus, immer wieder, Dauer, Intervall, Turnus, Zeitraum, Zeitpunkt, Schwitzen stoppen