Grundkonfiguration des Steuergeräts
Die Konfiguration des Steuergerätes sollte immer in Abhängigkeit zur therapierenden Körperregion stehen, da insbesondere die maximal verträgliche Stromstärke stark abweichen kann. Beachtet man dies nicht, kann der ausgelieferte Strom zu stark und somit spürbar unangenehm sein.
Aus diesem Grund verlangt das Saalio® Iontophorese Steuergerät auch vor jedem Therapiestart nach einer manuellen Bestätigung der Grundwerte der Therapie (Anwendungszeit sowie Stromstärke in Milliampere).
Generell sollte eine Leitungswasser-Iontophorese zu Beginn jeden Tag erfolgen, bis die gewünschte Reduktion des Schwitzens eingetreten ist. Das Handbuch des Saalio® berät Sie im Bezug auf Stromart, Therapiezeit und die erforderliche Stromstärke.
Puls- oder Gleichstrom?
Das Saalio® bietet einen regelbaren Gleichstrom und Pulsstrom (eine kurze Erklärung zu diesen Stromarten finden Sie in unserem Glossar, zu dem Sie durch einen Klick auf das jeweilige Wort gelangen).
Details zu diesen beiden Stromarten erhalten Sie auf der Seite des Geräte-Herstellers Saalmann medical.
Die Stromrichtung
Die Wirkung der Leitungswasser-Iontophorese ist an der Elektrodenseite, an der der Strom vom Gerät über die Elektrode in den Körper fließt (Anode), etwas größer als an der abfließenden Seite (Kathode). Um eine gleichmäßige Behandlung beider Körperteile zu gewährleisten, sollte die Stromrichtung regelmäßig oder nach Bedarf geändert werden. Dazu bietet das Saalio® im Display eine sehr komfortable Möglichkeit, die Richtung des Stromflusses zu ändern.
Eine gleichbleibende Stromrichtung zu Behandlungsbeginn kann allerdings sinnvoll sein, um einen schnelleren oder effektiveren Erfolg an einer Körperstelle feststellen zu können.
Dies kann insbesondere zu Beginn einer Therapie gegen Schweißhände oder Schweißfüße zutreffen. Nehmen wir als besonders zutreffendes Beispiel einmal einen Betroffenen, der unter extremem Handschweiß leidet:
Hier sollte die Stromrichtung über die ersten Tage oder Wochen so gewählt werden, dass die wichtigere Hand (i.d.R. handelt es sich dabei um die rechte Hand) schneller trocknet als die unwichtigere Hand (linke Hand).
Die rechte Hand ist die „Kontakthand“, die meist zum Arbeiten aber (sofern vorhanden) immer zum Händeschütteln benutzt wird! Deshalb konzentrieren sich viele der Ängste und Sorgen von Betroffenen vornehmlich auf diese Hand.
Der Vorteil dabei ist, dass die Hand an der der Strom zuerst ankommt auch zuerst trocken wird, was in Folge meist zu einer psychischen Entlastung führt (Stressreduktion), was wiederum eine weitere Verminderung des Schwitzens auch an der anderen Hand nach sich führt. Erfolge können auf diese Weise also meist schneller erreicht werden. Erst in Folge dessen sollte man auf die Haltetherapie umschwenken (Erhaltungsphase).
Stromstärke in Milliamper (mA)
Bitte beachten Sie unbedingt die Empfehlungen im Handbuch Ihres Iontophoresegerätes! Dies gilt insbesondere für den Start einer Iontophoresetherapie, wobei Sie als Anfänger sicherheitshalber immer mit möglichst geringen Werten beginnen sollten. Denn logischerweise können geringe mA-Werte nur gering spürbare Überraschungen auslösen.
Den mA-Wert sollten Sie nach den ersten Erfahrungen in Abhängigkeit Ihres persönlichen Stromempfindens in kleinen Schritten aber dennoch konsequent steigern (es sollten dabei keine echten Schmerzen auftreten).
Sie können den Strom über die gesamte Therapie wahlweise bis zum maximal tolerierbaren Wert steigern.
Meist gewöhnt sich die Haut bereits nach ca. 30 Sekunden an den höheren Wert und es ergeben sich weitere Steigerungsmöglichkeiten. Echte Schmerzen sollten bei der Therapie jedoch nicht auftreten. Dazu sollten möglichst tagesweise Anwendungspausen eingeplant werden!
Zu viel Strom – Übertherapie vermeiden
Eine Übertherapie ist eine in einem oder mehreren Bereichen zu intensiv durchgeführte Therapie (zu oft, zu lang, zu viel, zu stark). Nicht selten führt eine Übertherapie zu einer Verschlechterung der Wirkung (z.B. durch Gewöhnung). Bezogen auf die Iontophorese sollten Sie deshalb zu hohe Stromstärken vermeiden.
Da es hier auf Grund der Individualität der Haut (Beschaffenheit, Widerstand, Empfindlichkeit) keine allgemeinen Empfehlungen geben kann, versuche ich es mit einem persönlichen Erfahrungsbericht (dessen Werte auf keinen Fall zu verallgemeinern sind):
Ich benutze das Saalio® selbst zur Therapie meiner Hände. Hierbei konnte ich über die Monate den Behandlungsstrom bis auf 27 mA erhöhen, ohne dass sich dies in einem deutlich gesteigerten Schmerzempfinden niedergeschlagen hätte. Ich war also mit Anwendung und Wirkung zufrieden.
Doch Vorsicht! Bei einem meiner regelmäßigen Telefonate mit der Saalmann medical GmbH habe ich meine Therapie beschrieben, woraufhin ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die 27 mA wahrscheinlich eine Übertherapie darstellen und ich die gleiche Wirkung wohl auch mit 20 mA erreichen könne. Ich habe daraufhin einfach in einem Selbstversuch konsequent nur noch mit 20 mA behandelt. Auch nach Monaten sind meine weiterhin Hände trocken (und ich habe noch weniger Hautreizungen). Aktuell versuche ich, ob auch 17 mA das Ergebnis noch stabil halten. Das endgültige Fazit dazu werde ich aber ebenfalls erst nach mehreren Wochen vornehmen, bzw. auch situativ anpassen (Temperaturen, Stress).
Nachtrag und Fazit meiner Versuche mit Stromstärke-Werten (siehe weiter oben): Für mich persönlich liegt die optimale Therapiestärke der Handanwendung bei 20-22 mA. Werte darunter führen über kurz oder lang zu einem Nachlassen der Wirkung, Werte darüber zu einer zu starken Reizung und Trocknung der Haut. Darüber hinaus könnte eine zu hoch angesetzte Stromstärke auf Dauer zu einer Übertherapie mit in Folge nachlassender Wirkung führen!
Bitte versuchen Sie in jedem Fall eine Übertherapie zu vermeiden und die Werte zu finden, die Ihnen mit möglichst wenig Strom eine bestmögliche Trockenheit bieten!
Tipp: Hier finden Sie einige ergänzende Empfehlungen auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen mit der Saalio® Leitungswasser-Iontophorese.
Tipp: Auf dem Markt werden Iontophoresegeräte angeboten die über Akku betrieben werden. Dies bietet auf Auslandsreisen unter Umständen Vorteile, wenn die Art der Stromversorgung von den gängigen Normen abweicht (was jedoch nur sehr selten der Fall ist). Da diese Geräte jedoch ausschließlich via Akku betrieben werden und während des Ladens kein Betrieb möglich ist, ergeben sich auch Nachteile.
Wenn Sie das Saalio® Iontophoresegeräte mit auf Reisen nehmen wollen gibt es die Möglichkeit eine externe Powerbank zu nutzen. Bitte kontaktieren Sie uns für unsere Empfehlung dazu!
Generell können wir Ihnen zum Thema Reise einige wertvolle Tipps mit an die Hand geben.
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