Es ist kaum zu glauben, dass es immer noch Menschen gibt, die daran glauben, dass Abnehmen durch Schwitzen funktionieren könnte. Tatsächlich besteht zwischen der Schweißmenge und der Verbrennung von Kalorien und Fett kein relevanter Zusammenhang! Abnehmen kann man nur durch eine entsprechende Ernährung und natürlich durch eine gesteigerte Verbrennung von Kalorien, vornehmlich durch Bewegung, Sport oder Work-Out. Wie stark man dabei schwitzt ist für die Fettverbrennung völlig unwichtig. Beispielsweise kann man bei einem kurzen, überaus anstrengenden Training extrem ins Schwitzen geraten, ohne dass der Körper nennenswert auf seine Fettreserven zurückgreift.
In der Sauna Fett ausschwitzen. Geht das?
Eine ebenso hartnäckige wie falsche Behauptung besagt, der Mensch würde über seine Schweißdrüsen Fett ausscheiden. Zwar ist richtig, dass das Schweißsekret auch langkettige Fettmoleküle enthält. Doch selbst wenn ein Mensch extrem viel Schweiß verliert, ist der Fettverlust verschwindend gering. Durch das Schwitzen verliert man hauptsächlich zwei Dinge: Wasser und Salze. Deshalb ist es für stark schwitzende Menschen so wichtig, ständig Flüssigkeit und Elektrolyte auszugleichen. Sonst droht Dehydration. Durch die Aufnahme von Wasser (z.B. beim Sport) gleicht sich der durchaus in Kilogramm (= Liter) messbare Flüssigkeitsverlust wieder aus.
Richtige Bestimmung von Schweißrate und Gewichtsverlust:
Eine präzise Ermittlung der Schweißproduktion und deren Messung in Mengen- oder Gewichtseinheiten gelingt nur unter Laborbedingungen. Bei Sport und Training ist es dennoch sinnvoll, die Schweißrate mittels einer simpleren Technik zu bestimmen, wenn auch mit einer gewissen Ungenauigkeit. Die Kenntnis der eigenen Schweißrate hilft jedem Sportler zu wissen, wieviel Flüssigkeit er während des Trainingszeitraums zwingend zu sich nehmen muss, ohne durch Elektrolytmangel an Leistung zu verlieren. Zur Bestimmung wird das Körpergewicht vor und nach dem Training mittels einer möglichst genauen Waage ermittelt, und das Ergebnis hinsichtlich der Flüssigkeitsaufnahme und des Urinverlustes korrigiert.
Trainingsbeispiel: | |
Gewicht vor dem Training | = 55 kg |
Gewicht nach dem Training | = 53.5 kg |
Menge der aufgenommenen Flüssigkeit | = 1 L = 1 kg [1] |
ungefähre Urinausscheidung | = 500 ml = 0,5 kg |
Trainingsdauer (in Stunden) | = 2 h |
Rechnung: | |
Flüssigkeitsverlust | = 55 kg – 53,5 kg = 1,5 kg |
Schweißproduktion | = 1,5 kg + 1 kg – 500ml = 2 kg |
Schweißrate (L/h) | = 2 kg/2 h = 1 L/h |
5 Beispiele für sportartenbezogene Schweißraten:
- Jogging (10 km; Geschwindigkeit Ø 13 km/h):
Frauen 1,5 L/h; Herren 1,8 L/h - Marathon (42.2 km; Geschwindigkeit Ø 11 km/h):
Frauen 0,7 L/h; Herren 1,6 L/h - Radrennfahren (40 km; Geschwindigkeit Ø 30 km/h):
Frauen 0,75 L/h; Herren 1,14 L/h - Basketball (Spiel):
Frauen 0,9 L/h; Herren 1,6 L/h - Fußball (Spiel):
Frauen 0,8 L/h; Herren 1,2 L/h
Kein wirklicher Gewichtsverlust!
Wie die obige Rechnung zeigt, reduziert sich das Körpergewicht durchaus, jedoch ist dies nur ein reiner Wasserverlust! Die Schweißrate gibt keinerlei Auskunft darüber, wieviel Fett und Kalorien während des Trainings verbraucht wurde. Geht man davon aus, dass nach dem Training/Sport weitere Getränke zu sich genommen werden, so wäre der oben errechnete Gewichtsverlust hinfällig.
- Es wird hierbei davon ausgegangen, dass ein Liter einem Kilogramm entspricht.