Antitranspirante sind für viele Menschen ein wichtiger Begleiter im täglichen Kampf gegen Schwitzen und Körpergeruch. Doch was genau steckt hinter dieser sehr speziellen Produktgattung? In diesem Beitrag zeigen wir, wie sie funktionieren und warum sie sicher sind. Denn trotz ihrer Beliebtheit sind Antitranspirante oft Gegenstand von Mythen und Missverständnissen.
Neben einem Verständnis für die Funktionsweise von Antitranspiranten klären wir auf, was wissenschaftlich belegt ist und wie Sie diese "Wundermittel" bedenkenlos nutzen können, um sich den ganzen Tag über frisch und sicher fühlen zu können!
Funktionsweise von Antitranspiranten
Die Wirkungsweise von Antitranspiranten ist kein Wunder, sondern sehr einfach und effektiv! Die Hauptkomponenten der meisten kommerziellen Antitranspirante sind Aluminiumverbindungen, meist Aluminiumchlorohydrat (ACH). Diese Aluminiumsalze in Antitranspiranten wirken, indem sie die oberen Gänge der Schweißdrüsen temporär verengen und gleichzeitig auch etwas verstopfen. Dadurch wird die Schweißmenge um etwa 50-90 Prozent reduziert. Diese Reduktion der Schweißsekretion beinflusst nicht die Temperaturregulation des Körpers, solange das Produkt nur auf kleinere Hautflächen angewendet wird, bspw. in den Achselhöhlen. Diese Methode ist nicht nur äußert effektiv, sondern bei richtiger Anwendung auch geprüft sicher.
Antitranspirante sind keine Deodorants (und umgekehrt)
Es ist wichtig zu verstehen, dass Antitranspirante und Deodorants unterschiedliche Ansätze verfolgen. Antitranspirante zielen darauf ab, die Schweißsekretion sehr deutlich zu verringern, während sich Deodorants darauf konzentrieren, durch Schweiß verursachten Geruch zu neutralisieren. Die Geruchsneutralisierung oder Geruchsüberlagerung geschieht dabei in den meisten Fällen ohne die Schweißproduktion in einem relevanten Maß zu verringern.
Sicherheit von Antitranspiranten
Die Sicherheit von Antitranspiranten, insbesondere jener, die Aluminiumsalze enthalten, ist ein in der Vergangenheit häufig diskutiertes Thema. Umfangreiche wissenschaftliche Studien und Untersuchungen von Gesundheitsbehörden weltweit haben jedoch gezeigt, dass die Verwendung von Antitranspiranten sicher ist. Aluminiumsalze in Antitranspiranten sind demnach in der Lage, die Schweißproduktion effektiv zu reduzieren, ohne dabei gesundheitsschädlich zu sein, wenn sie gemäß einiger weniger Sicherheitsanweisungen verwendet werden.
Richtige Anwendung
Für eine sichere Anwendung von Antitranspiranten wird empfohlen, sie nur auf die gesäuberte und vollkommen trockene Haut aufzutragen. Direkt nach der Rasur, bei spürbaren Hautirritationen sollte man ein Antitranspirant nicht anwenden. Insbesondere Verletzungen der Haut sollten immer zuerst abheilen, wenn Sie im Anwendungsbereich des Antitranspirants liegen.
Diese einfachen Regeln minimiert nicht nur potenzielle Hautreizungen, sondern stellen sicher, dass das Antitranspirant so effektiv und sicher wie möglich wirkt.
Mythen und Missverständnisse
Ein weit verbreiteter Mythos ist die Behauptung, Antitranspirante seien mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs oder Alzheimer verbunden. Diese Befürchtungen basieren auf veralteten oder methodisch unzureichenden Studien, deren Ergebnisse seitdem von umfangreicheren und gründlicheren Untersuchungen widerlegt wurden. Die aktuell gültigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die seit Ende 2019 zusammengetragen werden belegen, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen der Verwendung von Antitranspiranten und Krebs oder Alzheimer besteht.
Aktuelle wissenschaftliche Betrachtung und Einschätzung
Wissenschaft steht nie stll. Ergebnisse und Mehrheitsmeinungen sind immer nur eine bestmögliche Momentaufnahme. Deshalb wird die Sicherheit von Antitranspiranten auch heute noch regelmäßig überprüft. Daran beteiligte Institutionen wie das deutsche Bundesamt für Risikobewertung (BfR)) betonen, dass die Konzentration von Aluminiumsalzen in Antitranspiranten weit unter den Grenzwerten liegt, die als sicher gelten. Zudem wird die Menge an Aluminium, die durch Antitranspirante über die Haut aufgenommen werden kann, als zu gering eingeschätzt, um gesundheitsschädliche Effekte zu haben.
Fazit
Antitranspirante – Ein effektiver und sicherer Schutz gegen Schwitzen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Antitranspirante eine effektive und sichere Lösung für Menschen darstellen, die nach einer wirksamen Kontrolle von Schweiß und Körpergeruch suchen. Dies trifft zwar nur auf eher kleinere, abgegrenzte Körperregionen zu (*), jedoch kann man auch damit bereits unglaublich viel erreichen. Neben den Achselhöhlen kann man so beispielsweise beide Hände trocken legen oder auch sensible Regionen wie das Gesicht.
Die Wissenschaft hinter Antitranspiranten ist seit Jahrzehnten bekannt, die Studienlage zur Sicherheit ist fundiert und Bedenken wurden durch umfassende Forschung weitgehend ausgeräumt. Während Mythen und Missverständnisse weiterhin existieren, unterstützt die absolute Mehrheit wissenschaftlicher Studien die Sicherheit und Wirksamkeit von Antitranspiranten (solange diese korrekt angewendet werden).
Antitranspirante haben damit das Zeug zu einem Volks-Kosmetikum zu werden, denn es gibt unter Vielschwitzern kaum eine Anwendergruppe, für die die Nutzung eines Antitranspirants nicht in Frage käme.
Gern stehen wir Ihnen für weitere Informationen oder auch eine individuelle Beratung zur Seite, insbesondere dann, wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Antitranspiranten haben oder empfindliche Haut haben. Letztendlich ist es unser Ziel, Sie bei der Wahl der Hilfsmittel zu unterstützen, die am besten zu Ihrem Lebensstil und Ihren Bedürfnissen passen.
* Schwitzen an größeren Regionen wie dem ganzen Körper, dem gesamten Rücken sowie umfassender Nachtschweiß lässt sich mit einem Antitranspirant oder anderen lokalen Hilfsmitteln nicht verhindern. In solchen Fällen helfen leider nur sogenannte Antihidrotika (verschreibungspflichtige Medikamente)